Stress ist in unserer heutigen Gesellschaft allgegenwärtig und kann viele Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Eine häufige Folge von Stress sind Magen-Darm-Beschwerden, die sich sowohl akut als auch chronisch manifestieren können. Gasteo hat sich daher den Einfluss von Stress auf das Verdauungssystem genauer angeschaut und verrät, was gegen die Beschwerden helfen kann.
Stress beeinflusst den Magen-Darm-Trakt
Stress kann sich auf vielfältige Weise auf unsere Gesundheit auswirken. Stressbedingte Verspannungen oder Kopfschmerzen sind bekannt. Doch auch Magen-Darm-Beschwerden können durch zu viel Stress ausgelöst werden. So leiden laut einer Studie der Techniker Krankenkasse 32 Prozent der Menschen mit häufigem Stressempfinden unter Magen-Darm-Beschwerden. Dies können Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Übelkeit sein.
Die Nervensysteme von Gehirn und Darm stehen unter anderem über den Vagusnerv miteinander in Verbindung. Diese Verbindung wird auch Darm-Hirn-Achse genannt. Im Gehirn befindet sich das zentrale Nervensystem, im Bauch das enterische Nervensystem, das manchmal auch als „Bauchhirn“ bezeichnet wird. Über Botenstoffe können Signale in beide Richtungen gesendet werden. Die meisten Signale wandern sogar vom Darm ins Gehirn und nicht etwa andersherum.
Sind wir gestresst, produziert unser Körper Stresshormone, die sich über die Blutbahnen im gesamten Körper verteilen. Dies kann zu Muskelkontraktionen in Magen und Darm führen. Über den Vagusnerv wird dann die Information „Schmerz“ ans Gehirn gesendet, wir beginnen uns unwohl zu fühlen und Schmerzen oder Krämpfe zu empfinden. Magen-Darm-Beschwerden, die durch Stress verursacht werden, können unterschiedliche Symptome zeigen. Typisch sind:
- Sodbrennen
- Bauchkrämpfe
- Durchfall
- Übelkeit
- Appetitlosigkeit
Die Darm-Hirn-Achse wird derzeit in der Medizin intensiv beforscht. Wie groß der Einfluss des Darms samt Mikrobiom auf unseren Köper ist, verstehen wir immer besser. Gleichzeitig hilft dieses Wissen, mit Beschwerden umzugehen. Denn häufiger Stress kann zu einer Übersensibilisierung führen, wodurch noch mehr Stress und erneute Magen-Darm-Beschwerden entstehen. Ein Teufelskreis.
Dos & Don’ts bei stressbedingten Magen-Darm-Problemen
Stress zu vermeiden, gelingt mal mehr und mal weniger. Die Studie der TK zeigt, dass 64 Prozent der Deutschen im Jahr 2021 ihr Stresslevel nicht ausreichend kompensieren konnten. Wer in Folge von zu viel Stress unter Magen-Darm-Beschwerden leidet, ist diesen jedoch nicht hilflos ausgeliefert. Mit dem richtigen Verhalten und der passenden Ernährung können die Beschwerden gelindert werden. Andere Dinge sollte man dagegen besser vermeiden. So kann es gelingen, den Teufelskreis zu durchbrechen.
Um den Magen-Darm-Trakt zu entspannen, hilft in vielen Fällen Wärme wie etwa eine Wärmflasche. Auch Bewegung, etwa ein Spaziergang, autogenes Training oder eine entspannende Yoga-Einheit können helfen zu entspannen und regen gleichzeitig die Verdauung an. Zudem sollte besser auf schweres oder scharfes Essen verzichtet werden. Hilfreich sind eine leichte und gesunde Ernährung, Heilpflanzen und Kräutertees. Neben ungesundem Essen sollten auch Rauchen, Kaffee und Alkohol sowie sehr spätes Essen vermieden werden. Denn diese Faktoren können den Magen noch weiter reizen.
Magenschonende Ernährung bei Bauchschmerzen durch Stress
Wie bereits erwähnt, hat unsere Ernährung einen großen Einfluss, wenn es um Stress und Verdauungsbeschwerden geht. Sind Magen und Darm bereits durch zu viel Stress in Aufruhr, sollte man sie nicht noch zusätzlich durch eine ungünstige Ernährung belasten.
Es gibt viele magenfreundliche Lebensmittel, zum Beispiel Bananen, Kartoffeln und Karotten. Die magenschonende Ernährungsweise wird auch als Schonkost bezeichnet. Aus diesen und weiteren Lebensmitteln lassen sich gesunde sowie leckere Gerichte kreieren. Im Gasteo-Magazin finden Sie viele magenschonende Rezepte für stressige Tage.
Auch die Natur hält einiges zur Linderung von stressbedingten Magenbeschwerden bereit. Bei Gasteo setzen wir auf sechs verschiedene Heilkräuter, die in ihrem Zusammenspiel gegen die verschiedensten Magen-Darm-Beschwerden helfen können:
- Kamille: bei Sodbrennen, Blähungen und Völlegefühl
- Engel-Wurz: bei Völlegefühl, Blähungen und Krämpfen
- Gänsefingerkraut: bei Bauchkrämpfen
- Wermutkraut: bei Blähungen und Völlegefühl
- Benediktenkraut: bei Appetitlosigkeit und Blähungen
- Süßholzwurzel: bei Sodbrennen und entzündeter Magenschleimhaut
Fazit: Wenn Stress auf den Bauch schlägt
Unser körperliches Wohlbefinden wird stark durch Stress beeinflusst, und so schlägt es uns manchmal buchstäblich auf den Magen. Im Idealfall gelingt es, den Stress von vornherein zu vermeiden. Ist das nicht möglich, können wir durch eine bewusste Lebensweise, eine gesunde und magenschonende Ernährung und die passenden Heilkräuter auf die Magen-Darm-Beschwerden reagieren und diese lindern.
Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:
Dr. rer. nat. Dipl.-Biochem. Nils Günnewich
geboren 1977, ist studierter Pflanzen-Biochemiker (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). Seine Doktorarbeit erfolgte am renommierten Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie in Halle/Saale und dem Donald Danforth Plant Science Center in St. Louis/Missouri (USA). Nach einem Postdoc in der Arzneimittelentwicklung an der Universität des Saarlandes erfolgte eine Ausbildung und Tätigkeit als klinischer Monitor.
Vor seiner Tätigkeit als medizinisch/wissenschaftlicher Mitarbeiter der Firma Cesra sammelte er Erfahrung in der Industrie in den Bereichen Medical/Regulatory Affairs, in der Qualitätskontrolle und -sicherung, war stellv. Herstellungsleiter und leitender Qualitätsmanager eines deutschen Pharmaunternehmens. Des Weiteren ist er Autor mehrerer wissenschaftlicher Fachpublikationen und Bücher, auch im Bereich der Gastroenterologie.